Psssst. Du da. Ja, genau du. Komm mal her.
Magst du Geheimnisse? Dann hör mal gut zu, ich habe gleich 11 davon. Erfahre nun exklusive Geheimnisse über die Gothic-Szene! *zwinker zwinker*
1. Es ist nicht immer alles schwarz
Tatsächlich lieben viele Gothics Schwarz und kleiden sich entsprechend oft in dieser Grauschattierung. Doch ist weder jeder schwarz Gekleiete ein Goth, noch ist jeder Goth schwarz gekleidet. Manche kombinieren Schwarz mit anderen Farben. Rot, Blau, Grün, Weiß usw. Andere schillern in sämtlichen Farben. Gothics definieren sich nicht (nur) durch ihre Kleidung.
2. Keine Grabräuberei
Du hast richtig gehört. Gothics neigen nicht dazu, mitten in der Nacht Gräber zu öffnen und die Ruhe der Toten zu stören. Sie neigen genau so wenig dazu, wie jeder andere auch. Fälle in der Vergangenheit lassen sich nicht auf die gesamte Szene transferieren. Genau so, wie nicht jeder Anwalt Steuern hinterzieht, nur weil es einige wenige von ihnen mal getan haben. Im Gegenteil, gerade in der Gothic-Szene respektiert man den Tod und die Totenruhe. Ein Picknick auf dem Friedhof hat nichts mit niederen Vorhaben zu tun. Viele Gothics schätzen die Ruhe und die eigene Atmosphäre eines Friedhofes.
3. Ottonormalverbraucher
Das mag zwar überraschen, aber ein Goth ist auch nur ein Mensch. Eigentlich sogar ein ziemlich stink normales Exemplar. Ein Goth muss genau so arbeiten wie alle anderen auch – und hat meistens einen ganz normalen Job. Gothics sind Ärzte, Verkäufer, Maschinenbauer, Handwerker, Bürokaufmenschen usw.
4. Ankleiden statt herausputzen
Wir ziehen und morgens auch nur an. Normale Routine. Ein Goth putzt sich nicht extra fein raus. Das, was dem ein oder anderen wie eine Festgarderobe oder ein Trauerkleid vorkommt, ist das normale Alltagsoutfit. Klar, wenn man feiern geht, gibt man sich extra Mühe, doch im Alltag hat auch ein Goth seine alltägliche Routine. Wir sind so, wie wir sind. Corsage schnüren, mehrteiliges Outfit anlegen, eine halbe Stunde oder länger schminken … vollkommen normal.
5. Weder Satan noch Antichrist
Wir hatten ja eben schon das Thema Grabräuber. Ähnlich verhält es sich mit der Religion. Es gibt alles! Wenige Ausnahmen mögen sich in zwielichtige Dinge verwickeln, doch die eigentliche Szene hat nichts mit Satanismus am Hut. Im Gegenteil, viele Gothics sind sogar Christen. Andere Buddhisten, Juden, Muslime, Wicca, Heiden, Atheisten usw. usf.
6. Niedlichkeit
Fun fact: ein düsteres Äußeres schließt nicht aus, dass man herumquietscht, wenn man Katzenbabys sieht oder dass man keine Welpen kuscheln mag. Der eine liebt das Niedliche, der andere ist es selber. Gerade eine Gothic Lolita sieht manchmal einfach zum Knuddeln aus!
7. Das Leben ist schön
Ja, Tod, Vergehen, Melancholie … das alles spielt bei manchen eine Rolle. Dennoch hat das nichts mit Depression und der Verneinung des Lebens zu tun. Die Szene ist sehr vielfältig. Manche genießen die Melancholie und ziehen sie einem fröhlichen Lied auf den Lippen vor. Manche, vielleicht die meisten, lachen und feiern sehr gerne.
8. Ein Goth verbrennt nicht bei Tageslicht
Tatsächlich. Wir sind keine Vampire. Jedenfalls nicht alle von uns. Manch einer meidet gerne die Sonne und recht viele lieben die Nacht, doch der Tag ist dennoch etwas Schönes. Ein Spaziergang in der Sommersonne, ein Picknick in der Nachmittagssonne, ein gutes Buch im Schatten eines alten Baumes lesen, während die Strahlen unseres großen Sternes das Gras in einem lebendigen Grün glühen lassen …
9. Keine pubertäre Phase
Klar, für manchen ist es eine. Rebellion in der Jugend, dafür eignet sich die schwarze Szene durchaus. Doch die Szene besteht lange nicht nur aus Jugendlichen, sonder auch aus sehr vielen, die mittlerweile selber Kinder haben. Die schwarze Szene ist eine Szene, die wächst. Sie wird einerseits älter, anderseits rücken Junge nach. Eine große, stark ausdifferenzierte Subkultur, deren „Mitglieder“ vielfältiger nicht sein könnten. Wer einen Eindruck von der Vielfalt bekommen möchte, kann sich gerne mal in Leipzig rumtreiben, wenn das Wave Gotik Treffen stattfindet.
10. Weiche von mir, Intoleranz!
Da wir selber meist zu irgend einem Zeitpunkt in unserem Leben (oder auch ein Leben lang) mit dummen Kommentaren, Schmähungen und Mobbing zu tun haben, sind wir überwiegend eine tolerante Gesellschaft. In der schwarzen Szene ist Vielfalt und Andersartigkeit weitgehend akzeptiert und willkommen. Die meisten respektieren die Meinungen und Fashion-Statements anderer. Viele wissen Höflichkeit zu schätzen und helfen gerne. Manchmal ist schwarz die Farbe des Respekts.
11. Herzenssache
Letztendlich ist es das Herz, welches einen Goth ausmacht. Es gibt immer wieder Leute aus der Szene, die andere als nicht „true“ bezeichnen (ein Phänomen, dass es wohl in jeder Szene gibt). Aber die meisten sind sich einig, dass das Schwachsinn ist. Wer Goth fühlt ist Goth. Schließlich wird man nicht zu einem anderen Menschen, wenn man andere Kleidung trägt oder mal andere Musik hört. Was einen ausmacht, sind die inneren Werte und die sind es auch, die wirklich zählen. Gerade deshalb ist die Szene auch nicht eine reine Jugendszene. Goth ist eine Lebenseinstellung. Kleidung und Musik sind lediglich Ausdruck derselben.
So, das waren nun elf Geheimnisse über Gothics. Im Kontrast zu anderen Geheimnissen, darfst du diese natürlich weitererzählen. Mir persönlich ist es wichtig, dass die Welt kein falsches Bild von der schwarzen Szene hat.
Bleib gruftig
Deine Nekromantika