Audivisuelles Studieren für sensible Fledermäuse mit Hang zur Prokastination

1

Lernen ist toll. Arbeiten kann auch Spaß machen. Aber dergleichen ist bei weitem nicht immer einfach. Manchmal hat man keine Lust, man fühlt sich nicht gut, Emotionen spielen verrückt, man ist unkonzentriert und abgelenkt, möchte raus in die Sonne, lieber wieder spielen oder anderen Freizeitbeschäftigungen nachgehen.
Ich habe früher immer prokastiniert, und ich tu es auch heute noch gerne. Der Unterschied zu früher (vor meinem Studium und die ersten zwei drei Semester) und heute ist, dass ich gezielt prokastiniere. Mittlerweile kenne ich meine Macken und meinen Rythmus und weiß daher, wie ich arbeiten muss. Wichtig für mich war festzustellen, was mich motiviert und am Ball hält – bzw. an der Arbeit. Es gibt nämlich mehrere Dinge, die ich beachten muss:

  • Ich lerne visuell. Einerseits kann ich mir bildlich dargestelle Materialien besser merken. Anderseits ist für mich Schönheit einfach wichtig. Ästhetisch ansprechendes motiviert mich und macht mich glücklich.
  • Ich brauche häufig Geräusche. Manchmal Musik. Manchmal auch nichts, aber dann bin ich bereits so motiviert und arbeitsfreudig, dass ich auch keine Probleme habe mich mit den Materialien auseinander zu setzen.
  • Ich bin sehr empfindlich, wenn es um Ableknungen, Emotionen etc. geht. Das heißt ich werde schnell negativ beeinflusst. Aber das kann man auch nutzen. Zauberwort Imagination.

Weil ich weiß, dass es mehr komische Leute wie mich gibt, die unheimlich Probleme damit haben, sich ernsthaft langfristig mit etwas auseinanderzusetzen, gute Arbeit zu leisten und zu lernen, möchte ich hier nun meine Tipss sammeln, die mir helfen. Vielleicht hilft dir auch etwas. Auch wenn du kein Student bist. Künstler und Beamte arbeiten ja genau so, entgegen dem was böse Zungen behaupten.

Audio – Weil Stille nicht für Jeden ist

Jeder mag ja bekanntlich anderes. Hier also eine kuzre Liste der Musik und Geräuschkulissen, die ich mir des öfteren anhöre.

Klaviermusik mit anderer instrumentaler Begleitung (Streicher), durchaus bekannte Melodien. Positive Stimmung, trotzdem tiefsinnig und ruhig

35 Minuten elektronische Musik, entspannend, anregend, interessant. Fürs Anfangen der Arbeit oder Kreatives, oder einfach Entspannung

Sehr ruhig sehr entspannend, wundervoll im Hintergrund, denn es nimmt nicht viel Aufmerksamkeit weg, emotional anpassungsfähig

Visuell – Merken und Fühlen

Wissenschaftler haben ja schon längst gesagt: Mancher lernt eben gut, wenn er sieht. Ich mag daher Schaubilder. Weiterhin sind meine Notizen, egal ob zum Lernen oder fürs Schreiben, meistens recht bunt. Selbst ein paar Farben sorgen dafür, dass ich Inhalte strukturierter aufnehme und besser verarbeiten kann. Aber natürlich dürfen auch kleine hässliche Zeichnungen nicht fehlen. Hässlich, na und? Wenn schon Begriffe wie „marginal man“ in einem Text auftauchen, dann MUSSS man doch einen Strichmännchensuperheld mit dreieckigem Cape malen! Viele Inhalte kann man mit Pfeilen verknüpfen oder mit merkwürdigen Eselsbrücken ergänzen, die nur man selbst versteht.
Herumkritzeln allein hebt doch schon ungemein die Laune und die Lust am Arbeiten. Davon abgesehen ist es für mich aber auch von unschätzbarem Wert, Bilder als Inspiration und Motivation parat zu haben. Einerseits motivieren mich schöne Landschaften und Orte, ja sogar mein aufgeräumter und frisch dekorierter Schreibtisch oder ein neuer Kollegeblock. Anderseits erfüllen auch Bilder von anderen arbeitenden Leuten mich mit Mut, egal ob fiktionale Charaktere oder Bilder von sogenannten studyblogs auf Tumblr. Diesbezüglich ist natürlich das allerbeste ein echter Mensch. Ich kann nur jedem emfpehlen, sich mit fleißigen und inspirierenden Leuten zu umgeben. Immer, wenn ich erzählt bekomme, was andere so leisten und schaffen und die Begeisterung in ihren Augen sehe und in ihrer Stimme höre, dann bin ich gleich mit-motiviert und möchte sofort loslegen! Das hält oftmals sogar für ein paar Tage an. Also ein bis zwei mal die Woche diese meine Freunde zu treffen ist nicht nur für den Moment wunderbar, sondern gibt mir noch viel mehr. Aber denk daran, dieses tolle Geschenk mit einem Knuddler oder einem Keks hie und da zu erwiedern 😉

Imagination – Gedacht ist fast gemacht

Das heißt nicht, dass ich mir vorstelle ich hätte meine Hausarbeit geschrieben und mich dann für den Rest des Tages zurücklehne. Nun, manchmal vielleicht. Aber pssst. Was ich mit Imagination meine, ist von der Idee her ganz einfach: ich stelle mir Schönes vor. Warum mich das motiviert? Weil ich schnell auf Einflüsse reagiere, vor allem wenn ich mich darauf einlasse. Ein Ort, ein Geruch, ein umgeknicktes Blatt, ein Lächeln, eine lustlose Haltung – egal ob von Außen oder Innen – mein Umfeld kann großen Einfluss auf mich haben. Daher funktioniert es recht gut, mich in eine positive Stimmung zu versetzen, indem ich mir etwas Tolles vorstelle.

Meine Liebe zu Fantasyromanen macht das noch Spannender: ich stelle mir vor in der Bibliothek in Hogwarts zu sitzen, umgeben von Leuten wie Hermine Granger, die fleißig auf ihr Pergament kritzeln und einen riesigen Stapel Bücher vor sich haben. Ich träume mich ein mein perfektes Traumcafé und tu so, als würde ich dort arbeiten. Bei dem Schein einer Öllampe in einem Zelt zu lesen, während der Regen fröhlich prasselt, macht gleich viel mehr Spaß.
Im Zweifelsfall stelle ich mir meine liebsten fiktionalen Charaktere vor, diejenigen, die fleißig sind und Unglaubliches leisten. Dann frage ich mich: was würden sie nun tun? Wie würden sie mit meinen Emotionen und Lustlosigkeit zurecht kommen? Was würden sie sagen, wären sie jetzt bei mir? Ein großes Vorbild von mir, neben Hermine, ist tatsächlich einer meiner Rollenspielcharaktere (Forenrollenspiel, wir schreiben also alle sowas wie eine Geshcichte zusammen): ein sehr traditioneller Japaner mit allen Tugenden, die mir da so klisheehaft eingefallen sind. Natürlich hat er auch seine Schnitzer, die ihn interessant machen. Aber er liebt Ästhetik sogar noch mehr als ich und seine ruhige, durch und durch fleißige und beständige Art ist einfach unendlich beruhigend und inspirierend. Arigato.

Und da sind wir auch am Ende meiner Tipps und Tricks für ein spaßig-produktives Arbeiten. Ich denke, der Kasus Knacktus ist einfach, es sich so angenehm wie möglich zu machen und sich selbst zu kennen.

Als dann, liebster Gruftbesucher, man liest sich, oder nicht.
Deine Nekromantika

Einzigartige Schneeflöckcheneinhörner in Luftblasen

1

In Maßen sei alles verträglich. Zu beachten ist jedoch die Schreibweise und Aussprache. „Maßen“ wird mit einem eszett geschrieben, nicht mit einem doppelten s und entsprechend anders ausgesprochen. Weil ich Philosophie studiere, begehe ich an dieser Stelle mal einen astreinen Fehlschluss, denn irgendeine Einleitung benötige ich für diesen Blogartikel schließlich: Wenn alles in Maßen verträglich ist, müssen die Massen unverträglich sein. Ich für meinen Teil glaube dieser Aussage jedenfalls, denn sie entspricht meinem Weltbild. So funktioniert Wissen, liebe Kinder.

Aber Wissen soll jetzt gar nicht unser Thema sein, denn mich beschäftigt nun ein anderes Thema. Tatsächlich ist es nämlich so, dass ich mich regelmäßig aus der Sicherheit meiner vier Wände begebe. Da bleibt es unvermeidlich, dass ich anderen Lebewesen begegne, die genau das gleiche getan haben. Nein nein, ich erwarte jetzt gar kein Mitleid für mein hartes Schicksal. Dennoch möchte ich mich gehörig über die unhaltbaren Zustände in der Außenwelt beschweren: massenweise Menschen.

Ansich sind Menschen ja gar kein Problem. Man kann sie schubsen, braten und ihnen so lange auf die Nerven gehen, bis man ein Lob passend zum eigenen egozentrischen Weltbild bekommt. Aber spätestens wenn diese Spezies in Massen auftritt, wird das Leben weit weniger angenehm als mit einem gut durchgegarten Stück Gehirn. Manchmal habe ich das Gefühl, Gehirn hätte in meinem Magen tatsächlich größeren Nutzen als in den Köpfen meiner Mitmenschen. Ja, ich bekenne mich hiermit offiziell als Mensch. Sag es nicht weiter.
Es fängt ja schon an, wenn ich in die S-Bahn steige. Du musst wissen, werter Gruftbesucher, meine Linie ist meistens voll. Es ist die Uni-Linie. Volle Verkehrsmittel sind allerdings eine knifflige Sache. Sie erhöhen sofort die Wahrscheinlichkeit von mindestens vier Todesursachen: Erstickung, Erstinkung, Zerquetschung und Wutausbruch mit tödlichen Folgen von geplatzten Adern. Warum man wütend sein könnte? Wie schön, dass du fragst. Es gibt viele Gründe. Zum Bleistift haben Menschen die Angewohnheit, direkt neben der Tür stehen zu bleiben, sodass man erstens nicht weiter in die Bahn hinein kommt, um Platz für neu Eisnteigende zu machen, und zweitens auch nicht wieder hinaus kommt, wenn man selbst aussteigen möchte. Dann gibt es noch Individuen, die gerne Musik hören. Mit diesen Stöpseln im Ohr. Ich weiß bis heute nicht, ob manche dieser Stöpselmenschen einen Gehörschaden haben oder sich Kopfhörer mit Lautsprechern gekauft haben – so oder so komme ich fast täglich in den Genuss von fremder lauter Musik, völlig ungefragt. Besonders schön wird die Synfonie, wenn sie mit verschiedener Tonlage, Takt und Genre aus mindestens zwei paar Stöpseln schallt. Es freut mich, dass heute jeder seinem ganz persönlichen Musikgeschmack frönen kann, immer und überall. Aber es wäre mir schon lieb, wenn es auch beim persönlichen Geschmack bliebe, und Belästigung der Mitfahrer nicht auf der Agenda mancher Individuen stünde.

In einer anderen, doch ähnlichen persönlichen Luftblase befinden sich anschließend die Leute, die aus der Bahn aussteigen und die Treppe nutzen. Es gibt an diesem Punkt des Lebens zwei Möglichkeiten: entweder man nimmt die klassische Treppe und hofft, dass vor einem niemand auf sein Mobiltelefon starrt und tippt, sodass der Aufstieg für alle hinter ihm oder ihr oder * in Zeitlupe vergeht; oder man nimmt die Rolltreppe und betet dafür, dass allen Menschen, die vor einem die gleiche Entscheidung getroffen haben, die Rolltreppenkonvention bekannt ist. Ich gehe zwar davon aus, dass dir diese Konvention bereits zu Ohren gekommen ist, aber falls nicht, möchte ich dich nicht unwissend meinen Blog verlassen lassen: Wer auf der Rolltreppe stehen möchte, steht rechts. Wer gehen möchte, geht links. Das ist eigentlich wie auf der Autobahn, wo die Überholspur auch links ist – jedenfalls bei uns Deutschen. Hierbei handelt es sich offenbar um eine hoch komplexe logische Deduktion, die nicht jedem geläufig ist. Ja, auch wenn die schmale Rolltreppe der einzige Weg nach oben ist, gibt es diese ganz besonderen Menschen, die sich zu zweit nebeneinander auf die Rolltreppe stellen und in ein angeregtes Gespräch vertieft sind. Schämt euch, dass ihr diese zartbeseiteten Wesen aus ihrer heilen Welt zerrt, nur weil ihr euren Anschlusszug in einer Minute noch bekommen müsst! Habt doch mal Geduld. Dergleichen könntem an jedenfalls fordern. Wenn man wollte. Schneeflöckchen gleiten sanft hinab, sie fallen nicht.

Alkohol in der Öffentlichkeit ist bei uns ja auch normal. Da säuft man ordentlich mit seinen Kollegen, eigentlich egal wo, überall, in fünf Kneipen und dann im Park. Anschließend laufen dann Besoffene in Rudeln durch die Stadt, gröhlen in der Bahn und kotzen im Nachtbus. Ah, ist ja nicht so schlimm, die wollen doch nur Spaß haben. Wozu sonst gibt es Blubberblasen, in die man sich reinsetzt, wenn nicht, um die Außenwelt zu ignorieren?
Warum darauf achten, wo in einer dicht gedrängten Menschenmasse die Handtasche ist – ob in den Rippen oder Gesicht Anderer, Andere existieren? Nein nein. Solange ich mich frei entfalten kann, ist doch alles gut. Darum geht es heutzutage ja schließlich. Individuell cool. Einzigartig. Jeder ist anders und alle sind etwas Besonderes. Ganz was Besonderes ist man, wenn man die neusten Folgen der Lieblingsserie in der Öffentlichkeit diskutiert, lautstark dort, wo Andere keine Möglichkeit haben zu fliehen. Danke, jetzt bin ich ja informiert, dann muss ich selbst nicht weiter schauen.

Es ist auch ganz selbstverständlich, dass jeder einen intensiven Fünfminutenzungenkuss mit Anfassen live sehen will und alle der großzügig mittels tragbaren Boxen verstärkten Musik der Jugend und nicht mehr ganz so Jugendlichen hören wollen. Wie schön, dass jeder seine Seele mithilfe von Düften ausdrücken kann, die man auch 20m gegen den Wind nicht verfehlen kann! Wie reizvoll in der eben beschriebenen Uni-Linie der S-Bahn, das versichere ich dir. Überall bekommt unser inneres Zaubereinhorn was auch immer es gerade begehrt: Fastfood, Süßes, Saures, Chips, Bier und andere Getränke. Persönliche Luftblase sei dank, man kann seinen Müll einfach irgendwo hinwerfen, denn man selbst geht ja daran vorbei und dann ist der weg! Wie, das könnte im Leben anderer Leute irgendwie nicht so cool sein? chrrrr chrrrr, bitte was, der Empfang hier ist so schle- beep beep beep.

Wenn einzigartige Schneeflöckcheneinhörner in ihren persönlichen Luftblasen frohgemuts ihrer Individualität frönen, geht einem glatt das Herz auf – und fällt zusammen mit den restlichen erbrochenen Gedärmen auf den kaugummiübersehten Gehweg. Irgendwo unter dem hastig hirnlos gesprühtem Graffitti klebt vielleicht noch der traurige Rest von Rücksichtnahme, während sich ein paar Krümel Mitdenken zwischen dem verstreuten Popkorn vor dem Kino in Colalarchen zu ertränken versuchen.
Hab kein Mitleid mit mir, liebster Leser, habe Mitleid mit den Werten, die ein Leben in der Öffentlichkeit erträglich machen würden. Sie leiden. Sie sterben.

Problem identifiziert, vielleicht

6

Lebensfragen Karte

Mal wieder etwas privat aus dem Nähkästchen geplaudert.

Ich habe ein Problem. Oder mehrere. Aber nehmen wir mal an, es wäre eines. Welches? Keine Ahnung. Symptome: Müdigkeit, Lustlosigkeit, chronisches rumliegen, Motivationsloch, angucken sinnloser Videos und schlechter Animes, Prokastination. Manchmal dachte ich mir, ich sei depressiv. Aber … nee. Und selbst wenn, das eigentliche Problem wäre dann doch die Ursache für die Depression und nicht die Depression selbst. Abgesehen davon halte ich nichts von solchen Diagnosen. Erst recht nicht, wenn sie von mir kommen 😀

Ob ich die Lösung für meine konstante Unproduktivität und Motivationslosigkeit gefunden habe, weiß ich nicht. Jedoch bin ich dem mindestens näher gekommen, denke ich. Mir ist vor kurzem eines bewusst geworden: ich bin zu abhängig von äußeren Strukturen. Es gab immer Leute, die mir gesagt haben, was zu tun ist. Da war halt die Schule mit der Anwesenheit und den Hausaufgaben, die Eltern mit der Haushaltsführung. Im Studium aber gibt es all das nicht. Man schwebt frei in einem Raum und muss ihn sich selbst organisieren, vor allem in den Semesterferien, die bei mir nur aus Hausarbeiten bestehen. Kaum Termine und Verpflichtungen, kein geregelter Tagesablauf. Natürlich, ich kann mir selbst ein Gerüst basteln. Aber da kommen wir zu Teil zwei meines Problems. Mir mangelt es nicht einfach nur an der Motivation, bestimmte Dinge zu erledigen. Nein, ich habe einfach gar keinen Antrieb. Und wenn, dann ist er so weit vergraben, dass er mir nicht hilft. Ich habe mir viele Videos zu Motivation angeschaut. Überall das gleiche: schreibe dir auf, was deine Ziele sind. Was willst du im Leben erreichen? Wofür stehst du morgens auf? Worauf arbeitest du hin? Und meine Antwort: Nichts.
Versteh mich nicht falsch, werter Mitfreak, ich habe durchaus einen Grund zum Leben. Schlichtweg der, dass ich es nicht beenden will. Intuitive Abneigung. Hinzu kommt die Hoffnung, dass es irgendwann klick macht und ich weiß was ich damit anfangen soll. Außerdem sehe ich durchaus die vielen schönen Dinge in der Welt und erfreue mich täglich an Kleinigkeiten. Ich stehe auf, weil ich dann trainieren kann und ein leckeres Frühstück bekomme, und manchmal, weil ich tolle Leute treffe oder etwas anderes Schönes ansteht. Aber ich habe keine Ziele. Nichts, was ich erreichen möchte, keine ansatzweise realistischen Träume. Klar … irgendwie einen tollen Job, eine Familie in ein paar Jahren, reisen und so. Doch was ist es, dass ich mit Feuereifer erreichen möchte? Was zur sengenden Sonne kann ich oben auf einen Zettel schreiben, um darunter einzelne Schritte zu notieren, wie ich das große BAMDAM schaffen kann? Ich frage mich nicht nach dem Sinn des Lebens, doch nach dem Sinn, den ich meinem individuellen Leben geben möchte.
Mir scheint es, die Tage ziehen einfach vorbei, ohne, dass ich sie wirklich aktiv gelebt habe. Ich erreiche ein gesellschaftlich vorgeschriebenes und finanziell vermutlich sinnvolles Ziel nach dem anderen, ohne eine Verbindung dazu zu haben. Vielleicht habe ich deshalb den Großteil von Kindheit und Jugend in Fantasywelten verbracht. Doch mal ganz ehrlich: hätte ich Hogwarts besucht, dann hätte ich vermutlich auch nicht gewusst, was ich mit meiner Zeit danach anfangen soll.

Ich muss es finden. Das, was den Wind in mein Leben bringt. Und ich muss lernen, mir selbst Strukturen zu schaffen. Ich weiß zwar nicht genau, was ich beruflich machen will. Aber ich weiß, dass ich nicht irgendwo sitzen und Befehle abarbeiten will. Vermutlich werde ich eine leitende Position inne haben oder selbstständig herumwuseln. Eigene Strukturen werde ich also noch brauchen.
Zwei Dinge werde ich tun. Zum einen wurschtel ich mich durch meinen Kram. Alles entsorgen, was ich nicht unbedingt brauche. Schon seit einiger Zeit liebäugle ich mit der Freiheit der Minimalisten. Zwar bin ich viel zu künstlerisch visuell ästhetisch, um mich von Deko zu trennen, doch es gibt viel, das ich nicht brauche. Kleidung, Gegenstände, aber auch Links in meinen Browserfavoriten. Im gleichen Atemzug lösche ich YouTube von meiner Favoritenleiste, denn dann werde ich nicht automatisch daran erinnert und besuche die Seite hoffentlich nur noch, wenn mir gerade wirklich der Sinn nach visueller Ablenkung steht. Dann muss ich tief durchatmen und alle YT-Kanäle deabonnieren, die mir nicht wirklich etwas bringen. Nur die aller besten Unterhaltungskanäle werde ich behalten, sowie die besten Informationschannels. Nichts spricht dagegen, in einem Dokument eine Liste aller anderen Kanäle zu speichern, für den Fall, dass ich irgendwann mal wieder schauen will, welche Flachwitze die aussortierten Kanäle so raus gehauen haben. Aber täglich muss das nun wirklich nicht sein.
Währenddessen muss ich meine Ziele und Träume finden. Ich gehöre zu den Leuten, die ihre Gedanken gerne im Kopf behalten. Da gehören sie schließlich hin, vor allem die Privaten. Ich hasse Tagebücher aller Art (obwohl ein Blog für mich etwas anderes zu sein scheint) und genau so lächerlich finde ich es, mir aufzuschreiben, was ich kann und mag und möchte. Aber da jahrelanges inoffizielles Rumgrübeln zu nichts geführt hat, werde ich mir jetzt ein Notizbuch schnappen und ALLES aufschreiben. Egal wie klein und nichtig, sofern es mit meinen Wünschen, Träumen, Zielen, Vorlieben und den jeweiligen Gegenteilen zu tun hat, landet es ab sofort in dem Buch. Jeden Sonntag wird geschaut, was so zustande gekommen ist und ich protokolliere meinen Fortschritt. Irgendwann muss dabei doch herauskommen, was ich mit meiner Erdenzeit anstellen will. Eines weiß ich ja immerhin: eigentlich will ich erfolgreich publizierender Autor werden. Wenn ich ehrlich bin, Traumjob seit ich 10 bin. Doch stets verworfen, da unsicher und schwer und letztendlich dann auch nie viel dafür getan. Dabei kann ich ohne überheblich zu sein sagen, dass das Schreiben mir liegt. Vielleicht mein einziges Talent. Das kommt mal gleich in mein Büchlein.

Dann hoffe ich mal auf Erfolg und wünsche auch dir welchen, bei was auch immer du erreichen möchtest.
Lebe mit dem Wind.
Deine Nekromantika

Hilfe, die Welt ist zu groß – meine Erfahrungen mit Hochsensibilität

1

Howdyhoh meine Gruselfreunde, Verrückten und Verirrten!

Ich habe lange überlegt, wie ich darüber schreiben soll und weiß es immer noch nicht. Schreibe ich also einfach drauf los. Das mache ich ja sonst nie~~~
Die meisten Leute kennen diese Tage, an denen einfach alles zu viel ist. Man hat irgendwie Stress, und viel um die Ohren, die ganzen Leute um einen herum sind etwas nervig, man ist froh, wenn man daheim ist und seine Ruhe hat. Es gibt aber auch solche Leute, denen es einfach jeden Tag so geht, sogar noch intensiver. Zu diesen Leuten gehöre ich. Mir ist schnell alles zu laut, zu voll, zu hell, zu bunt, zu informationsüberladen. Gesellschaft ist gut, aber mit mehr als fünf Leuten bin ich eigentlich überfordert. Gespräche in Kneipen und ähnlich lauten und vollen Gebäuden sind ein Graus für mich. Wenn auch nur der Fernseher läuft, während ich ein Gespräch mit einer einzelnen Person führe, kann es sein, dass ich dem Gespräch nicht mehr folgen kann – weil ich trotzdem alles um mich herum mitbekomme. Ich sehe viele Details, höre auf meine Umgebung. Nun gibt es mittlerweile Menschen in der Wissenschaft, die sich mit Leuten wie mir beschäftigen. Es hat sich ein Begriff herausgebildet: Hochsensibilität.

Es gibt mehrere Anzeichen für Hochsensibilität. Reizüberflutung, also meine eben geschilderten Erfahrungen, sind eines dieser Anzeichen. Ich möchte hier keinen wissenschaftlichen oder belehrenden Beitrag schreiben. Stattdessen werde ich weiter von dem berichten, was Hochsensibilität für mich persönlich bedeutet. Aber am Ende gibt es ein paar Links zu Seiten mit mehr Informationen und auch Tests. Generell sind Persönlichkeitstests aller Art immer mit Vorsicht zu genießen, aber bisher habe ich alle Tests für potentielle Hochsensible recht sinnvoll gefunden.

Gut. Ich bin schnell mit einer Situation überfordert, da waren wir stehen geblieben. Daher ziehe ich mich gerne zurück. Ein abgedunkeltes Zimmer, mindestens aber meine Kopfhörer mit angenehmer Musik. Wie stark mich mein Umfeld beeinflusst, hängt von meiner Tagesform ab. Wenn es mir gut geht, macht mir die Überreizung nicht sehr zu schaffen, ich bin am Ende des Tages lediglich etwas geschlaucht. Geht es mir nicht ganz so gut, bekomme ich tagsüber häufiger Kopfschmerzen, wenn ich draußen unterwegs bin (z.B. in der lauten vollen Uni), fühle mich beengt und überfordert. Es kommt vor, dass ich, wenn ich aus dem überschaubaren Hörsaal heraus komme, wie ein kleines verlorenes Kind in der großen Unihalle stehe. All die Leute, Gerüche, Plakate, Infostände, Geräusche, Gespräche. Ich schaue mir eben einfach alles an. Wenn ich hingucke, dann sehe ich, was da ist. Ich registriere nicht einfach Bücherstand, sondern Bücherstand mit einem mittel alten Herrn dahinter, in der Kiste dahinten sind wahrscheinlich wieder Romane, da liegen Lesezeichen aus, soll ich mir eines mitnehmen? Das Tischtuch ist komisch, wirft da solche Falten – oh, bald ist die Nacht der Klänge! – warum reden die über alte Brötchen? Ich glaube ich habe gar kein Geld für Bücher, das große in weiß sieht cool aus. „Mhhhh? Was hast du gesagt?“ Und schon wieder ein Gespräch nicht mitbekommen, das wichtiger wäre als das drei Leute weiter, das mich gar nichts angeht, und außerdem von alten Brötchen handelt statt von der bald anstehenden Klausur.

Es ist aber nicht nur die alltägliche Verwirrung und Überforderung (die übrigens in großen Supermärkten noch mal ’ne Schippe drauf legt), die ich unter Hochsensibilität fassen würde. Wissenschaftlich ausgedrückt, habe ich vermutlich einen hohen EQ. Emotionale Intelligenz. Mal ganz lappidar ausgedrück heißt das für mich einfach, dass ich Emotionen anderer sehr gut wahrnehme, aber auch, dass sie mich leicht beeinflussen. Ich verstehe andere gut, bin sehr mitfühlend. Daher geht es mir auch oft schlecht, wenn es meinem Umfeld schlecht geht und ich freue mich, wenn andere sich freuen. Praktisch, sowohl im Umgang mit realen Leuten als auch beim kreativen Schreiben. Aber auch anstrengend, wenn man ständig mitgerissen wird. Darüber hinaus schwanken meine eigenen Emotionen aber auch stark. Mich trifft sowas wie das Aussterben von Tierarten, übermäßige Waldrodung etc. persönlich. Ich finde das sehr traurig und deshalb bin ich auch oftmals traurig, wenn ich darüber nachdenke. Nicht dieses „oh, ich bedauere das“-traurig sondern mehr das „ich weine nicht, hab‘ nur was im Auge“-traurig. Ich denke viel nach, reflektiere viel, analysiere, problematisiere, kritisiere usw. Ab und an liege ich einfach rum und weine. Ich bin einfach ernsthaft traurig, wenn ich vom grausigen Schicksal der Welt höre, mich trifft das direkt mit Vollkaracho mitten ins Herz. BAM.

Es heißt immer auf Infoseiten über Hochsensibilität, dass das eine Gabe ist. Mag sein. Ich beklage mich auch nicht. Aber die direkten Auswirkungen sind meines Empfindens nach eher negativer Natur. Ich heule bei fast jedem Film, entweder weil er traurig ist, weil er fröhlich ist oder weil ein Charakter gerade weint, wenn Tiere oder Kinder sterben sowieso, aber auch wenn ein riesen großer Baum gefällt wird, der den blauen Menschen total wichtig war. Horrorfilme sind ein Grauen für mich, mein Herz rast wie nix gutes und ich habe tagelang noch Angst. Zum Glück gibt es ein paar gute Trash-Horrorfilme, die sind nicht so schlimm. Ständig bin ich damit beschäftigt, meinen Tag so schlicht wie möglich zu halten. Wenn ich nur die leise Vermutung habe, jemand ist nicht gut auf mich zu sprechen, endet das in einem inneren Monolog, aus dem nur Panik herauskommt. Wenn ich mir dessen nicht bewusst wäre, würde ich mich wohl den ganzen Tag nur entschuldigen und jeden fragen: „Ist alles okay? Habe ich was falsch gemacht?“. Denn außerordentlich harmoniebedürftig bin ich obendrauf.
Auf welt.de gab/gibt es einen schönen Beitrag zu dem Thema Hochsensibilität. Leider habe ich den Link nicht mehr, aber noch folgendes, meiner Meinung nach zutreffendes, Zitat:

„Generell sind wir Hochsensiblen große Grübler, müssen alles in allen Facetten durchdenken. Viel Energie verwenden wir darauf, unsere Gefühle zu ergründen und uns in andere hineinzufühlen. Es fällt uns schwer, schnelle Entscheidungen zu treffen. Außerdem sind wir schnell überreizt, leichter müde, weinen öfter.“ – welt.de

In den letzten Jahren habe ich gelernt, mit all dem umzugehen. Ich versuche meinen Tag klein zu halten und mir Freiraum zu nehmen. Vor allem die Meditation hilft mir, mit meinen intensiven und wechselnden Emotionen zurecht zu kommen, sie zu akzeptieren und geduldig abklingen zu lassen. Ich meide zwar außerhalb von einigen auserwählten Konzerten die Massen, aber ich ziehe mich nicht vollständig aus dem Leben zurück. Notizbücher sind meine ständigen Begleiter, so kann ich alles aufschreiben, um den Kopf freizuhalten und immer eine Struktur bei mir zu haben, die mir sagt, was zu tun ist, falls ich ratlos herumstehe. Alle Klausuren, Hausarbeiten und sonstigen Dinge sowie die ganzen Termine etc. zu meistern, ist dennoch nicht leicht. Aber ich gebe mein Bestes und versuche, mich von Aufgabe zu Aufgabe durch die Woche zu hangeln. Bisher hat am Ende ja immer alles geklappt. Mein Leben ist chaotisch und manchmal riiieeesig, aber mit etwas Entschlossenheit und einem Löffel kann man sich durch jeden Puddingberg buddeln!

Und hier die versprochenen Links. Keine Garantie auf wissenschaftliche Korrektheit usw. usf. bla bla.
http://www.hochsensibel.org/startseite/infotext.html

Hochsensibilität als Gabe

Hochsensibel Test

Herzlich Willkommen . . .

Möge die Finsternis mit dir sein,
deine Nekromantika

post scriptum: falls die Links komisch formatiert sind, da kann ich nix für. WordPress spinnt mal wieder. Oder ich spinne, aber noch kann ich nicht mal stricken, warum soll ich also spinnen?

FreakOnTour & Stuff

2

Hallo ihr lieben Freaks da draußen *winke*

Der heutige Beitrag ist der Mode, Dekoration und dem Thema Party gewidmet. Außerdem lasse ich es mir nicht nehmen, mal wieder ein paar Musikempfehlungen für alle dunklen Seelen hier zu lassen. Irgendwie mag es mir nicht gelingen, einen Beitrag pro Thema zu erstellen. Ich hoffe, dir macht mein Hang zum Chaos nichts aus, liebster Gruftbesucher. Falls doch, fühle dich frei, mit Kritik an mich heranzutreten. Gemeinsam kann man sich leichter verbessern, als alleine. Hier schon mal der erste von zwei Songs, den ich dir ans Herz lege:

Beginnen wir mit etwas, das in der YouTube-Szene (und vermutlich auch dort, wo das Wort ursprünglich herausgeklaut wurde) als „Haul“ bekannt ist. Das heißt also, ich zeige dir stolz, welche tollen Dinge ich in letzter Zeit erworben habe. Leider werde ich aber nicht gesponsert … hmmm.

DSC_0162Zu Ihrer Linken sehen Sie eine kurze Hose. Ich war ziemlich aus dem Häuschen, als ich sie bei Vero Moda entdeckt habe. Von Zeit zu Zeit lohnt es sich einfach, mal die ganz normalen Läden abzuklappern. Vor allem die modischen Läden für das junge Publikum führen immer wieder ausgefallene Sachen, die sich gut in einen alternativen Kleiderschrank integrieren lassen. Das schönste an diesen Exemplaren ist, dass sie deutlich günstiger als die Brüder und Schwestern von Gothicmarken sind. Die Hose z.B. kostet 26,95€. Aus einem Gothic-Alternative-Shop kostet eine schwarze Hose mit ein bisschen Schnickschnack mindestens 30 Euro, meistens mehr. Außerdem gab es an dem Tag Rabatt auf die Marke, also hat sie mich nur die HDSC_0164älfte gekostet 😀 Selbiges gilt für eine schwarze eng anliegende Hose. Ich kann nur jedem empfehlen, sich beim Shoppen Zeit zu nehmen und nach solchen Schnäppchen Ausschau zu halten. Second Hand Shops sind ebenfalls klasse, vor allem, wenn man Lust hat ein wenig selbst an seinem Kram herumzubasteln.

Der Pullover zu Ihrer Rechten ist ein wahrer Exot in meinem Kleiderschrank.
Meistens trage ich ungerne etwas großartig farbiges. Doch es gibt einfach Kleidungstücke, in die ich mich dennoch verliebe. Wie dieser Pullover. Er passt zum Glück gut zu schwarzen Hosen. Ich bin verliebt. Der Winter ist zwar fast vorbei, aber mir egal. Meins.

Doch lassen wir mal die Mode und widmen uns der Dekoration. Es lebt mittlerweile ein kleiner süßer Bonsai in unserer Wohnung. Die Gute heißt Absinthia und ist eine wahre Zuckerschnute von Pflanze ^_^ Nun bleibt zu hoffen, dass wir das mit der Bonsaipflege hinbekommen. Bisher gedeiht sie allerdings prächtig und sorgt für ein kräftiges Grün auf dem Wohnzimmertisch. Da wir den Bonsai sowieso umgetopft haben, hatte ich mir auch sogleich einen neuen Topf für eine meiner anderen Pflanzen besorgt. Ich habe keine Ahnung, was für eine Pflanze das ist, vergesse solche Namen ständig. Um Geld zu sparen, habe ich mir einen normalen braunen Topf geholt und ihn ein wenig aufgepeppt.

DSC_0292 DSC_0294

Freak on Tour

Doch natürlich besteht mein Leben ja nicht nur aus Schnäppchenjägerei und Topfbemalung. Ab und an gehe ich auch gerne feiern. Zum Glück findet einmal im Monat die „Dark Society“ Party im X in Herford statt. Oh, verdammt. Jetzt erahnt man, wo ich ungefähr wohne. Nun denn, sei’s drum. Du erzählst es sicherlich niemandem weiter, oder? Jedenfalls handelt es sich um eine recht gute Location und eine recht gute Party. Vor allem, wenn es, wie gestern, eine Noize Area gibt (ansonsten wird dort eher softeres elektonisches Zeug gespielt, bitte nagelt mich nicht auf Genre fest, ist sehr durchwachsen. Wave, Synthpop usw.). Gut, ich gestehe, das ist nur für diejenigen gut, die auch gerne Noize, Industrial, Aggrotech usw. hören. Aber für diese Leute ist es eben verdammt gut. Die ganze Nacht gibt es da unz unz bumm bumm. Wer es wild, aber nicht so elektronisch mag, geht einfach einen Raum weiter und kann dort den Klängen von harten Gitarren lauschen – immer ein Headbanging wert! Eine weite Bandbreite an Musik bietet die Main, in der auch immer wieder Konzerte stattfinden. Hier findet sich alles von den sweet 80s über Mittelalter/Folk bis zu Industrial. Die Musik hier ist in jedem Fall tanzbar, auch für all jene, die mit dem (teils) harten Tobak in den beiden kleineren Areas nichts anfangen können. Schön an der Main ist, dass man von allen Seiten aus auf die Tanzfläche schauen kann. Getränke gibt es überall, im Prinzip alles, was man sich so wünschen kann, sogar zu einem akzeptablen Preis.

Der Abend war mal wieder sehr schön. Das Publikum war stark ausdifferenziert – von Pulli-Jeans-Menschen über eine große Bandbreite an inspirierenden Kleidungsstilen bishin zu ca. 12 Orks gab es eigentlich alles. Genau das ist es, was ich am X so gerne mag. Dadurch unterscheidet es sich stark vom Ringlockschuppen in Bielefeld, welcher häufig (aber natürlich nicht immer!) ein etwas einseitigeres Publikum beherbergt.

Es gab sogar eine Überraschung. Normalerweise geschehen unwahrscheinliche Dinge, die ich mir vorstelle, nie. Diesmal jedoch schon: ich habe It’s Black Friday (eine sehr sympathische, coole YouTuberin, *klick hier*) getroffen. Ich bin insgesamt eher nicht der Typ, der sich wahnsinnig für kleine oder große Stars begeistert. Aber da hüpfte das innere Fangirl dann doch ein wenig. Kein Wunder, immerhin ist sie eine  von zwei YouTubern, von denen ich gerne Vlogs und Schminkvideos usw. gucke. Normalerweise langweilt mich dergleichen eher, doch die Frau ist einfach jemand, den man mögen muss. Bei unserem kurzen Gespräch hat sich das erfreulicher Weise bestätigt. Ja, ich gebe es ja zu: ich  bin ein wenig übermäßig glücklich darüber, sie getroffen zu haben. Man lasse mir meinen Moment des Ruhmes.

To-Shop

So, nun, da ich nur noch grenzdebil vor mich hingrinse und nicht mehr auf und ab hüpfe noch ein kurzes Wort zu meinen zukünftigen Anschaffungen. Sobald ich endlich mit allem Hausarbeits- und Prüfungskram durch bin, gönne ich mir eine ledergebundene Ausgabe der gesammelten Werke von Edgar Allen Poe! Und ein anderes Buch. Und Ketten. Und ein Oberteil. Und dann reiße ich mich zusammen. Deshalb, und weil ich sowieso sehr gerne lese, werde ich in Zukunft wohl mal Buch-Rezensionen schreiben. Schließlich müssen gute Bücher publik gemacht werden!

Ebenso publik machen möchte ich nun Musikempfehlung Nummero Zwo: The 69 Eyes – Betty Blue

In diesem Sinne,
bleib gruftig!
Nekromantika

Wirklich? Die Wahrheit über Philosophiestudenten

7

Natürlich hast du dich schon immer gefragt, wie das Leben eines Philosophiestudenten aussieht. Wer hat das nicht? Es ist vollkommen natürlich, dass du bereits Stunden deines Lebens damit verbracht hast, Google und Siri mit Fragen über diese außergewöhnliche Personengruppe zu löchern – schließlich sind diese Informationen lebensverändernd! Genau deshalb – und weil ich nur das Beste für meine Leser möchte – berichte ich nun dir, mein lieber Gruftbesucher, die Wahrheit über Philosophiestudenten. Nur die Wahrheit und nichts als die Wahrheit!

Zuvor möchte ich jedoch anmerken, dass ich selbst natürlich zu dieser edlen Gesellschaft gehöre. Ja, jetzt hast du es! Ich sag es ja endlich. Ich bin ein Philosophiestudent – und ich bin stolz darauf! Dennoch schildere ich im Folgenden nicht nur mein Leben, es gibt tatsächlich sehr viele Studenten des besten aller Fächer.

Verallgemeinerung und Übertreibung? Quark mit Soße, ich doch nicht!

Abwechslungsreich und vielseitig

Wie der Alltag eines auf der Suche nach der Weißheit seienden so aussieht? Nun, sehr abwechslungsreich. Hier einige Impressionen:

DSC_0159[1] DSC_0161[1]DSC_4564[1]

Gut, ich gebe zu, bei den Büchern handelt es sich nicht um Philosophiebücher. Aber das macht die Abwechslung eben aus: man studiert nicht nur Philosophie. Darüber hinaus krebsen diese Philostudenten an allen möglichen Orten herum. Zu Hause, in der Uni, im Keller, im Park, in Cafés, veganen Restaurants und auf magischen Schneeenten. Ja, man mag behaupten, diese Gruppe von Individuen sei recht flexibel. Mal sind sie  genügsam, mal anspruchsvoll. Da sie ständig mit neuen Gedanken und Theorien konfrontiert werden, ändern sich wöchentlich ihre Ansichten zu … naja, zu allem halt. Als erstes lernen sie zum Beispiel, was alles schlecht ist. Dann stellen sie fest, dass man alles mit dem Utilitarismus rechtfertigen kann, versuchen Kants strikte Regeln zu ignorieren und wissen bald nicht mehr, wo oben und wo unten ist. Aber dafür können sie jeden Tag eine andere ethische Theorie für ihre Entscheidungen zugrunde legen und im Zweifelsfall einfach zweifeln. Wie Erkenntnis funktioniert und ob es Wahrheit gibt, wissen sie zwar nicht, doch sind sie dazu in der Lage, diverse Standpunkte zu beleuchten und zu kritisieren.

Hochinterlektuell

Daraus lässt sich natürlich schlussfolgern, dass es sich um ein sehr intellektuelles Völkchen handelt. Warum so außergewöhnlich intellektuell? Ganz einfach: sie kennen auf eine Frage nicht eine Antwort, sondern gleich mehrere! Die meisten könnten sogar alle davon gleich wieder widerlegen und darüber hinaus mit mindestens zehn weiterführenden Fragen aufwarten. Nicht nur das! Sie sind überaus gründlich. Eine Diskussion beginnt nicht etwa mit dem relevanten Inhalt, sondern bei der genauen Definition aller auch nur ansatzweise unklaren Begriffe. An dieser Stelle sei auf einen wichtigen Unterschied zwischen Philosophen und Soziologen hingewiesen: Philosophen untersuchen entweder die tatsächliche Nutzung eines Wortes oder sagen dir, wie es am sinnvollsten genutzt werden sollte, während Soziologen sich einfach einen Alltagsbegriff schnappen und ihn nach gutdünkten umdefinieren. Wie dem auch sei, wenn Philosophiestudenten diskutieren, geht das ganze total systematisch vonstatten – und überhaupt nicht hitzig! Auch ist ihr hohes geistiges Niveau daran zu erkennen, dass sie niemals aneinander vorbeireden.

Beste berufliche Qualifikation

Wie wir gesehen haben, kann ein Philosophiestudent herausragend gut reden, definieren, analysieren und kritisieren. All dies findet nicht nur mündlich, sondern natürlich auch schriftlich statt. Wie der geneigte Leser vielleicht bereits erahnen kann, folgen daraus unendliche berufliche Möglichkeiten. Zum Beispiel sind Philosophen herausragende … also … sie schreiben Bücher, die manchmal sogar verlegt werden. Nun, die liest kaum einer. Aber sie kann man gut in einer Glasvitrine ausstellen, ja! Jedenfalls handhaben das Doktoren und Professoren so ganz gerne in ihrer Abteilung. Nun, Forschung, ja ab in die Forschung! Noch nie von den bahnbrechenden Erkenntnissen der Philosophen in der Bild gelesen? Nein? … *räusper* … Reden wir über Getränke!

Mate und Fritz-Kola

In einem angemessenen Studentenleben darf Mate und Fitz-Kola bzw. Hermann-Kola nicht fehlen, da bilden die Weisheitsliebenden keine Ausnahme. Beides sind, neben Kaffee, essentielle Getränke eines anständigen Studiums und müssen täglich konsumiert werden. Wer sich diesem Kodex widersetzt, wird exmatrikuliert, auf der Stelle! Außerdem, man ist doch schon ziemlich hipp mit so ’ner Mate in der einen und ’nem voll schlauen Buch in der anderen Hand.

Frühstück in der Früh

Bleiben wir doch bei der Nahrungsaufnahme. Selbstverständlich stehen Philostudenten, wie übrigens alle Geisteswissenschaftler, bereits sehr früh auf. Schon gegen 16 Uhr vermag man sie bei der ersten Mahlzeit des Tages antreffen, in einem tadellos zerknitterten Pyjama gekleidet. Manche mögen es auch gesellig und treffen sich zum Zweck der täglichen Kaffeeaufnahme in ihrem Lieblingslokal. Ja meine Freunde, es gibt an manchen Orten bis 18 Uhr Frühstück zu kaufen. Man kennt die Geisteswissenschaftler ja … Doch seien wir mal ehrlich, was kann man löblicheres über einen Studenten sagen, als dass er die ganze Nacht durchgeschrieben hat? Morgen ist schließlich Deadline. Es gibt übrigens ein ständiges Battle darum, wer am wenigsten geschlafen hat. Auszeichnung erfolgt in Form eines mitleidigem Schulterklopfens.

Studenten aus Leidenschaft

Nichts ist schöner, als studieren! Lasset uns die Weisheit suchen und den Sinn des Lebens finden! Das denken sich alle, die ein Philosophiestudium beginnen und selbstverständlich sind sie voller Feuereifer dabei. Warum sollte man Philosophie auch studieren, weil man es als Laberfach aus der Schule kannte? Oder weil einem nichts besseres eingefallen ist? Also bitte! Wie lächerlich. Die Leidenschaft am lernen und denken und schreiben leuchtet jedem Genossen von Weisheit und Wissen aus den Augen. Sie sind sogar so leidenschaftlich, dass sie den Großteil ihrer Zeit damit verbringen, über Dinge nachzusinnen. Verständlich, dass Hausarbeiten daher erst eine Woche vor Abgabe geschrieben werden können oder mal ein ganzes Jahr in Anspruch nehmen. Wie kann man es diesen intellektuellen Engeln übel nehmen? Eine solche Passion findet man doch heutzutage nirgends mehr.

Regelstudienzeit? Kein Problem!

Den Fleiß der Nachwuchsphilosophen erkennt man nicht zuletzt daran, dass sie ihr Studium beinahe in Regelstudienzeit schaffen. Noch treffen sie nicht ganz die baföglich vorgesehenen sechs Semester. Doch wo ist schon der Unterschied zwischen sechs und zwölf? Ein halbes oder ein ganzes Dutzend, alles einerlei. Die Wahrheit erkennt man nicht von Heut auf Morgen, lasset ihnen doch ihre 16 Semester! Regelstudienzeit? Kein Problem, letztendlich ist doch alles relativ – und überhaupt, woher weiß ich denn, dass das Bafög-Amt tatsächlich existiert, hmmm? Und was ist überhaupt Zeit?

Sprachverwirrung, Umfrage und Gedöns

2

Hey ho, meine verrückte Luftschiff-Crew!

Dies wird mal wieder ein großes Durcheinander von Dingen, die ich niederschreiben möchte, welche aber nicht genügend Stoff für einen eigenen Blogeintrag bieten. Doch bevor ich meine wirren Gedanken mit dir teile, möchte ich dir gerne eine Frage stellen. Es ist nämlich möglich, die Option „weiter lesen“ einzufügen. Das bedeutet, dass man in der langen Übersicht all der Blogeinträge nur einen Ausschnitt des jeweiligen Eintrags sieht und man dann auf „weiter lesen“ klicken muss, wenn man eben weiter lesen möchte. Ich denke mir, dass dies den Blog übersichtlicher macht, zumindest für all jene, die sich durch ältere Beiträge wurschteln und einen Überblick über mein Gesamtwerk haben möchten. Anderseits muss man dann natürlich auch einmal mehr klicken, wenn man einen Beitrag lesen möchte und wenn man anschließend zurück zur Übersicht geht, muss man wieder von oben anfangen zu scrollen (gut, man kann natürlich auch mit mehreren Tabs arbeiten 😉 ). Daher frage ich nun dich, liebster Gruftbesucher:

Da wir das nun geklärt haben, können wir uns ganz dem Chaos widmen.
Kennst du das? Du kannst mehr als eine Sprache sprechen und fängst irgendwann an, beide ständig zu vermischen? Mir geht es im Moment vermehrt so mit Deutsch und Englisch. Während Deutsch meine Muttersprache ist, liebe ich auch die englische Sprache und daher höre ich viele Hörbücher auf Englisch, schaue Filme in der Sprache, lese englische Bücher und Websites usw. Dass ich gelegentlich auf englisch denke und träume ist mir nicht neu, doch in letzter Zeit häufen sich diese Zwischenfälle. Ich denke manchmal stundenlang schätzungsweise 70% meiner Gedanken auf Englisch. Was vor allem dann seltsam ist, wenn man auf einmal ein Wort in der Sprache nicht kennt und dann in seinen Gedanken inne hält, um darüber nachzugrüblen, letztendlich dann auf leo.org geht, um endlich Ruhe zu haben – oder für einen halben Satz die Muttersprache bedient. Es ist schon verrückt. Bin sogar dazu übergegangen, meine privaten Selbstgespräche in Teilen auf Englisch zu führen und ich werfe vermehrt enlische Phrasen ein, wenn ich mich mit anderen Leuten unterhalte. Ich mag die Sprache einfach unheimlich gerne. Natürlich hat Deutsch sein Gutes und manche Dinge klingen einfach nur auf Deutsch wunderschön – aber vieles hat auf Englisch dennoch mehr Zauber. Ich muss nur ein Werk von Edgar Allen Poe lesen und ich schwebe im siebten Himmel. Welch ein Abenteuer sind die Wunder von Shakespeare und ach – die Freude, sich in Anne Rice’s Sprachergüssen zu suhlen.
Abgesehen von den literarischen Sternen am Firmament der englischen Freuden: geht es dir auch so, dass du mit dem Englischen eine ganz andere … Art verbindest? Eine andere Art zu sein? Schwer zu beschreiben, was ich meine. Ich finde, an jeder Sprache klebt ein anderes Lebensgefühl, ein anderer Lebensstil, irgendetwas sehr subtiles, das der Sprache eigen ist und das Gesagte einen sehr feinen, aber sich von anderen Sprachen unterscheidenden, Beiklang gibt. Auch wenn die Bedeutung die gleiche sein mag, so ist das Gesagte doch anders. Oh, und dann gibt es noch all die feinen Unterschiede. Seitdem ich wieder so im englischen Hype bin, fallen mir auch vermehrt die Nuancen im Englsichen selbst auf. Wie ich das ein oder andere Mal erwähnte, versinke ich gerne in YouTube und schaue mir ein Video nach dem anderen an. Viele davon sind natürlich auf Englisch. Da hört man all die Unterschiede. Natürlich der Klassiker: britisch und amerikanisch. Zwei eigene Welten. Ich persönlich finde britisches Englisch schöner, es klingt eleganter. Aber dabei hören die Nuancen nicht auf. Jede Gegend hat ihren eigenen Dialekt. Sehr faszinierend!

Ebenfalls faszinierend, wenn auch auf ganz andere Art, ist Stricken. Ja, auch ich dachte einmal das wäre langweilig und öde und vor allem viel zu kompliziert. Nun, letzteres ist es vielleicht tatsächlich, aber genau das fasziniert mich: Stricken ist so wahnsinnig vielseitig. Es gibt nicht nur gestrickte Schals, Mützen und Socken. Man kann sich verdammt nochmal Stulpen mit Drachenschuppen stricken! Und ein Feldermaus-Cape, kuschelig und warm! Warum hat mir das denn früher niemand gesagt? Menschenskinder, das ist super cool. Und all die Methoden: Nadelspiel, Rundnadeln, noch mehr Nadeln, verschiedene Stärken und Längen und so viel unterschiedliche Wolle. Nicht nur links und rechts stricken, sondern tausende Muster, ja sogar Zeichen und Worte kann man in sein Werk mit einstricken! Vielleicht schüttelst du jetzt den Kopf und hälst mich für Überenthusiasitsch. Mag zutreffen. Doch die Vielfalt der Strickkunst war mir nie bewusst. Bis ein Video mit Drachenstulpen mich „anfixte“. Nun versuche ich krampfhaft – leider nahezu im wahrsten Sinne des Wortes, meine Hände sind für sowas einfach nicht gemacht, frag die geschälten Kartofflen – erstmal ein Stirnband zu stricken. Natürlich steige ich gleich auf Level 5 ein und nutze ein Nadelspiel (fünf Nadeln statt ein bis zwei). Warum ich so blöd bin? Nunja, in dem Tutorial, das ich später für meine Drachenstulpen nutze, wird ein Nadelspiel genutzt (und ich glaube, das geht auch anders gar nicht (gut)). Also übe ich lieber gleich mit dem richtigen Handwerkszeug. Links und rechts ist eigentlich kein Problem, aber ich verliere ständig Maschen. Ich weiß nicht einmal, ob es nachher die richtige Größe hat. Aber da ich ein Stirnband brauche, bin ich motiviert, solange daran zu üben, bis ich halbwegs zufrieden mit meinem Ergebnis bin. Dann geht es an normale Stulpen und schließlich …

Ja ja, ich weiß, das ist eventuell dezent uninteressant. Aber da ich brav Absätze mache, kannst du ja immer das überspringen, was du öde findest. Niemand wird hier gezwungen, euphorische Ergüsse über Wolle und Nadeln zu lesen 😉
Sodann, schreiten wir voran! Ich bin völlig durchgedreht und mache seit – ja, seit wann eigentlich? – ca. einem Monat fünf Mal die Woche Sport. Morgens. Warum ich so wahnsinnig geworden bin? YouTube is to blame. Eine wundervolle YouTuberin namens Moin Yamina hat mich dazu inspiriert. Sie hat viele Videos über „High Intensitiy Intervall Training“, kurz HIIT, gemacht. Das Prinzip ist, man macht nur kurz Training, powert aber alles rein an Energie. Gibt scheinbar unterschiedliche Varianten. Sie macht ca. 40 Sekunden eine Übung, 10 Sekunden Pause/Vorbereitung, dann neue Übung usw. Ergo man macht nur 4-6 Minuten Training (wenn man kann, macht man das auch zwei bis drei Mal nacheinander, so weit bin ich jedoch noch nicht *hüstel hüstel*). Unheimlich motivierend für mich, denn im Moment mag ich nun wirklich nicht viel Zeit in Sport investieren. Dafür macht es mir persönlich umso mehr Spaß. Einfach mal Gas geben ist super! Aber trotzdem bin ich nicht total schlapp danach, weil ich eben nur fünf Minuten Gas gebe. 40 Sekunden können unheimlich anstrengend sein. Aber gerade das, das sich vordern, alles geben, bis in die letzte Sekunde – das mag ich. Also trinke ich morgens (stehe mittlerweile wochentags sogar um acht Uhr auf, haha!) meinen grünen Tee, wärme mich gemütlich und teils auf dem Sofa auf und dann power ich los. Das bisschen Zeit hat man morgens fast immer 🙂 Und ich merke einfach, dass ich mich besser fühle, meine Haltung besser wird und ich energetischer bin. Klasse! Mehr dazu vielleicht in ein paar Monaten.

Die Wortanzeige sagt mir, ich bin schon lange über die 1000 gestiegen. Dann halte ich wohl mal lieber meine Finger still und wünsche dir noch eine schummrig schöne Zeit!
Deine Nekromantika

Magische Schimmer #1 Spaziergang

0

Was ist nur dieses!?
Etwa … ein Blogeintrag? Doch was mag nur der Titel verkünden?
Ein … Hashtaaaaag?

Ja nun. Ich versuche mich mal spontan an einer Art Serie. Eine Blog-Artikel-Serie also. Und ich nenne sie *dam dam daaaam* Magische Schimmer. Warum? Weil es um Momente, Dinge und Sonstiges gehen wird, die irgendwie magisch sind. Vielleicht nicht im Sinne von einschlägigen Fantasyromanen, doch immerhin in dem alltäglichen Sinne des Wortes. Magisch gleich fantastisch, faszinierend, bezaubernd, verzückend, euphorisierend. Eben jenes einzigartige Gefühl hervorrufend, das eine Mischung aus vielen im Bauch herumwirbelnden anderen Gefühlen ist, die sich miteinander vermischen. Man könnte die Serie vielleicht auch Magie im Alltag nennen, aber das wäre viel zu langweilig, findest du nicht, mein liebster Mitfreak?

Doch bevor ich beginne!
Herzlich willkommen an alle neue Abbonennten meines kleinen feinen Refugiums, hier, im Spinnennetz der internationalen Geselligkeit. Es freut mich, dass ihr euch für mein Geplapper interessiert. An dieser Stelle auch ein flauschiges Dankeschön an alle, die die Kommentarfunktion bisher wahrnahmen und fleißig mit mir gescnackt haben.

Magische Schimmer #1

Spaziergang

Ja wahrlich, so glaube mir doch. Ein Spaziergang, so kurz er auch sein mag, ist wahrhaft magischer Natur. Hinaus, einfach hinaus. Frische Luft und überall Leben! Ich persönlich gehe besonders häufig dann spazieren, wenn ich keine Lust dazu habe. Das mag kontraintuitiv klingen, ist aber das beste, was man tun kann. Gerade dann, wenn ich rumgammle und nur noch in feinster Zombiemanier Videos gucke, weder produktiv noch wirklich glücklich bin, dann gehe ich einfach raus. Wenn ich schon keine Lust habe nur rumzugammeln, so spricht auch nichts dagegen, sich gegen den Willen zu bewegen. Dieses eigenartige Verhalten hat sich bisher jedoch immer bewährt. Sobald ich draußen an der frischen Luft bin, das Gras und die Bäume erblicke, einen tiefen Atemzug tu und ein paar Schritte gemacht habe, geht es mir viel besser. Draußen sein ist befreiend. Die Natur – und sei es nur ein vereinzeltes Bäumchen zwischen dem Asphalt – beruhigt und belebt. Ich höre die Vögel zwitschern, sehe vielleicht ein Eichhörnchen, der Wind fährt durch mein Haar und streichelt mein Gesicht. Die im Moment recht kühle Luft bildet einen angenehmen Kontrast zum warmen Heim. Schritt für Schritt lasse ich allen nervenden Krempel hinter mir. Ich atme einfach alle Sorgen weg. Denn in der Luft steckt so viel frische Energie. Mit jedem Meter lasse ich mehr Fesseln hinter mir und genieße den Moment. Bewegung tut so gut.

Meistens gehe ich eine Runde durch den Park. Sie ist nicht lang, vielleicht 20 Minuten des Wegs, langsam und in Gedanken versunken – ein zünftiger Spaziergang eben. Während ich gehe, kann ich einfach am Besten den Dingen nachsinnen. Was auch immer mich beschäftigt, wird dann am besten durchdacht, wenn ich es auf einem Spaziergang mit mir herumtrage. Wenn ich das Glück habe alleine zu sein, plappere ich einfach laut vor mich hin. Selbst wenn mich jemand hört – heutzutage denkt man meistens als erstes daran, dass jemand telefoniert, mit einem Headset vielleicht. Ich plane, phantasiere, überdenke was auch immer mir in den Sinn kommt und mir wichtig erscheint.

Im Grunde genommen ist es wie eine Meditation. Ich lasse alles hinter mir und konzentriere mich nur auf eines. Entweder auf meine Gedanken oder einfach auf mich selbst, meine Empfindungen und Wünsche, ohne dabei groß zu denken. Ich lasse alles fallen, was mich einengt. Manchmal hüpfe ich, oder bleibe einfach stehen und drehe mich ein paar mal mit ausgebreiteten Armen im Kreis. Gelegentlich pfeife ich, laufe in Schlangenlinien, nutze eine nicht von einem kleinen Kind beanspruchte Schaukel oder rutsche baren Schuhs auf den vereisten Stellen am Boden rum – hui! Es ist lustig zu sehen, wie viel Kind man ist, wenn man sich einfach mal nicht um irgendwelche Konventionen schert. Sicher, ich bin ja auch noch jung mag man nun meinen – nicht zu Unrecht. Dennoch bin ich seit einer Weile in einem Alter, in dem man bereits von mir erwartet erwachsen zu sein und mich auch so zu benehmen. Nur leider wird erwachsen sein oftmals auf Verantwortung und Sittlichkeit beschränkt – vollkommener Humbug, so ’ne starke Einschränkung – und dafür wird diese Sittlichkeit/gesellschaftliche Konventionen viel zu weit gefasst. Meine Güte, wen schert es, ob ich im Park rumhüpfe? Wem schadet es, wer kann es mir verbieten? Man mag es kindisch nennen. Geht klar für mich. Ich persönlich nenne es jedoch frei sein. Ich sein. Spaß haben. Den magischen Schimmer ergreifen und spontan der Nase nach zu tun – einfach tun.

Während meiner Spaziergänge erinnere ich mich daran, die Fesseln der Gesellschaft gelegentlich zu durchtrennen. Ich beschwöre meine magischen Kräfte und breche einfach aus. Einfach so. Weil ich es kann. Ist lustig, wirklich 🙂 Gerade wenn ich viel zu tun habe übersehe ich so viel Alltagsmagie. Es ist gut, einen Zauberspruch parat zu haben, der einen an all die schönen Dinge erinnert, einer, der Kreativität und Lust am Leben beschwört. Er lautet ganz einfach: Ich gehe spazieren.

Damit ist nicht gesagt, dass ich danach auf einmal super produktiv bin und sofort super cooles Zeugs mache. Aber ich bin glücklicher, und weil ich das bin, mache ich dann doch das ein oder andere total coole: hey, so ein Blogeintrag ist super, und wenn ich nur zwei Seiten mehr aus meiner Hausarbeits-Lektüre lese, bin ich schon zwei Seiten näher am Ziel 🙂

Mögen die Sterne mit dir sein und möge die Magie in dir strömen.
Mögen Weisheit und Liebe dich leiten.
Mögen deine Hände Schönes hervorbringen und mögen deine Worte Gutes vollbringen.
Bleib gruftig,
deine Nekromantika

Post Scriptum: Wenn du magst, teile mir doch (jetzt oder im Verlauf der Serie) mit, wie dir das „Format“ gefällt.

Unheiliges Teufelsnetz und Gekröse

0

Verfluchtes, böses Internet! Oh du unheilige Welt der digitalen Zerstreuungen, erbarme dich! Erbarme dich meiner! Weh mir! Weh mir, die ich in deinen unsäglichen Weiten vergehe, getragen von einem Video zum nächsten, unaufhaltsam, zerrissen, zerstreut, untätig in den Wogen der unendlichen Möglichkeiten! Erbarme dich meiner, du Labyrinth voller Wunder, Geheimnisse, Unheil und Schwachsinn. Gebe mich frei! Dreimal bitte ich! Dreimal flehe ich! Verzehre nicht die unwillige Seele, die sich deiner stets erwehren wird, quäle nicht, wen du nie brechen wirst. Weiche von mir, unheiliges Teufelsnetz!

Jedenfalls für einen Moment. Gebe mir etwas Zeit, wenn schon nicht produktiv für mich persönlich zu sein, dann doch wenigstens deine Weiten zu nutzen, meine Gedanken mit der Welt zu teilen.

Seit Tagen schaue ich mir abwechselnd (meistens schlechte) Comedy Videos und (meistens zum Glück bessere) Vlogs auf YouTube an. Einfach nur dasitzen und glotzen. Meine Mum zieht sich Krimis rein, ich schau mir an, wie man sich schminkt… als ob ich jemals so talentiert werde, als dass ich diese wahnsinnig extravaganten und absolut wundervollen Looks selbst umsetzen könnte. Aber die Leute reden, die Leute machen. Ich brauche nur zuhören und zugucken, ab und an kann ich dann lächeln oder ein weiteres Ding auf die riesige Liste an Dingen schreiben, die ich gerne hätte. Und das wars. Plomp. Zeit, ins Bett zu gehen.

Früher war derartiges Verhalten Ausdruck meiner melancholisch-depressiven Zeit (mal mehr das eine, mal das andere). Heute kann davon nicht die Rede sein, mir geht’s gut! Dennoch scheint ja irgendetwas nicht optimal geschmiert zu sein, wenn ich nicht stundenlang mit meinen neuen Aquarellstiften am rumfuhrwerken bin, an meinem Buch schreibe, Musik mache oder anderen Hobbys und Interessen nachgehe. Vermutlich klebt irgendwo in mir noch die Einstellung „Nichts tun ist unkompliziert und super“ in mir. Natürlich. Allerdings gibt es nichts, das man im Übermaß praktizieren sollte. Nicht einmal Sport. Sherklock! An die Arbeit.

Derweil habe ich ein Sportprogramm entdeckt, das mich nur 4 Minuten meiner wachen Zeit kostet und sehr effektiv sein soll. Da ich mich im Moment nicht einmal zu 20 Minuten Pilates am Tag motivieren kann, ist das super. Bauch- und Rückenmuskeln sowie eine verbesserte Haltung in nur 4 Minuten? Bombe. Dazu muss man sich doch motivieren können. Heute hat es immerhin schon funktioniert. Ich muss gestehen, viel länger als 4 Minuten würde ich das auch nicht durchhalten *hüstelhüstel*

Eventuell hat einer der zahlreichen Vlogs der letzten Tage etwas sinnvolles bewirkt. Ich habe wieder Lust aufs Stricken bekommen. Irgendwann als ich noch ein ziemlich junger Teenager war, hatte ich damit mal angefangen, es allerdings nie verstanden. Jetzt jedoch habe ich entdeckt, dass man drachenähnlich geschuppte Stulpen selber stricken kann und dass dies sogar verdammt einfach ist. Beim Anschauen des Videos war ich einfach nur fasziniert. Stricken ist einfach! Ich glaube allen ernstes, dass ich dieses hoch komplizierte Hexerwerk verstehe. Da ich sowieso Zeugs zum Nähen brauche (auch eine Baustelle alla „Will ich lernen“), kann ich mir ja auch gleich mal Nadeln und Wolle besorgen. Ein Schal zum Üben muss reichen, dann will ich Drachenstulpen stricken! Nun gut, ich warte erst einmal ab, ob ich Montag noch immer diese Euphorie verspüre.

Eigentlich wollte ich auch längst einmal wieder ein Gedankenkritzel nach alter Manier schreiben, wie es auf WordPress noch gar nicht im Original erschienen ist, wie mir gerade auffällt. Ich hatte ja nur das ein oder andere hier her kopiert, als ich wechseln musste. Nun, das ist jedoch einfacher vorgenommen als umgesetzt. Wie fast immer, wäre das Schreiben ja gar kein Problem. Schreiben geht eigentlich immer. Aber ein Thema zu finden, das ist der Kasus Knacktus. So wie es aussieht liegt mir der locker-leicht-labernde Blogeintrag im Moment besser. Doch ich arbeite daran, mir demnächst etwas aus den Ärmeln zu schütteln.

Bis dahin werfe ich dir einfach noch ein paar Fakten an den Koppe, werter Mitfreak: Quinoa ist toll. Die Welt ist zu teuer. Ich habe zu wenig Platz für die dutzende Gewürze, die ich gerne hätte. Drachen sind super. Shakespeare ist toll. Poe ist besser. Räucherstäbchen machen jeden Abend schöner. Absinth ist das offizielle Getränk der Awesomeness. Manche Bands haben nur ein einziges wirklich gutes Lied.

 

Und so schließe ich mit den Worten:

And, for more slander to thy dismal seat,
We give thee up our guiltless blood to drink.

Die Nacht sei mit dir.
Deine Nekromantika

Und es ward ein neues Jahr

4

Mein lieber Gruftbesucher,

und wieder steht das neue Jahr  vor der Tür. Vermutlich ist es bei dir sogar schon angekommen, wenn du diesen Beitrag liest. Zweitausendsechzehn nennt es sich. Wie jedes neues Jahr provoziert es den ein oder anderen zur Selbstbelügung in Form von Vorsätzen. Die hält doch letztendlich eh niemand ein. Also überspringen wir mal diesen Teil und widmen uns dem Wichtigen.

Prosit! Möge es bekommen, mein werter Mitfreak. Ja, lasset uns anstoßen auf ein neues Jahr. Auf ein fröhliches Miteinander, auf Freundschaft, Liebe und Geselligkeit. Lasst uns das Glas erheben und uns eine wirklich sinnvolle und leicht einzuhaltende Sache vornehmen: nett sein. Einmal wieder wollen wir ein neues Jahr bestreiten und dabei fair zueinander sein. Lasst uns nicht mit dem Lächeln sparen und die kleinen Dinge im Leben genießen. Mögen dich viele liebe Leute umgeben und mögest du jeden schönen Augenblick in deinem Leben dreifach genießen! Lache und tanze, wenn dir danach ist und kümmere dich nicht um die, die dich nur mit Neid und Ärger belasten. Schüttel ab all die Sorgen an Dinge, die du nicht ändern kannst und ergreife die Sterne, die du zu fassen vermagst! Widme dich dem, was dir gefällt und höre auf dein Herz, denn es wird dich zu deinem Glück führen. Denke daran, dich ab und an zurück zu lehnen und die Ruhe zu genießen, aber denke auch daran, dass manchmal Aktion die beste Entspannung ist. Setze dir sinnvolle Prioritäten und kleine Ziele, gehe einen Schritt nach dem anderen und freue dich über alles, was du erreicht hast. Denn du bist eine ganz wunderbare Person und hast dir jedes Lächeln reichlich verdient. Drum denke daran, ab und an auch anderen ein Lächeln zu schenken und die Welt ein kleines bisschen besser zu machen.

Wir alle sind nur kleine mikroskopische Punkte im Weltall. Nur Fetzen eines großen Ganzen. Doch für sich genommen bist du einzigartig. Jedes Puzzleteil ist wertvoll. So mache dich glücklich und die um dich herum und gedenke der Natur und danke, wenn du magst, deinem Gott/deinen Göttern, für alle die Dinge, die dir dein Leben so schön kuschelig machen.

Möge das neue Jahr frischen Wind bringen und stets ein Licht für jede dunkle Stunde bereit halten.

Vielen Dank, dass du mich dieses Jahr begleitet hast.

Deine Nekromantika